Am 24.05.2004 entscheidet der Rat der Stadt Garbsen über die Antragsstellung zur Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" für den Mietwohnungsbereich des Stadtteils Auf der Horst.
Die vorbereitenden Ratsausschüsse und der Ortsrat Garbsen haben einstimmig dafür votiert, nachdem das Ergebnis der "Vorbereitenden Untersuchungen" eindrucksvoll soziale, wohnungswirtschaftliche und städtebauliche Defizite dokumentiert hat.
Auch wenn an den Feststellungen nicht alles neu ist, so wird doch der Finger deutlicher als bisher in Wunden gelegt, die - sofern sie unbehandelt bleiben - dem Patienten, nämlich die Stadt insgesamt, insbesondere aber dem Stadtteil Auf der Horst, nachhaltigen, vermutlich sogar dauerhaften Schaden zufügen würden.
Die Gefahr, ohne Gegensteuerung in eine Abwärtsspirale zu geraten, an deren Ende dann die Verfestigung von wirtschaftlichen und sozialen Problemen unvermeidbar sein dürften, ist sehr groß.
Die Vorteile, den Fakten aktiv ins Auge zu blicken und die Möglichkeiten, die das Programm "Soziale Stadt" eröffnet, zu nutzen, liegen deshalb auf der Hand:
- Zusammenarbeit aller Akteure im Stadtteil auf der Grundlage eines integrierten Handlungskonzeptes führt zur erhöhten Aktivierung der Bewohner
- Eine zentrale Anlaufstelle im Stadtteil (Quartiersmanagement) erleichtert und steuert die Kooperation
- Erhöhte Aufmerksamkeit für den Stadtteil steigert das Selbstwertgefühl der Bewohner und trägt für Außenstehende zu einer objektiveren Betrachtung bei
- Verbesserung des Wohnumfeldes schafft Bewohneridentität und bedeutet Imagegewinn. Dies mindert Fluktuation und steigert soziale Stabilisierung im Stadtteil
- Nur Investitionen im öffentlichen und wohnungswirtschaftlichen Bereich verhindern bei langfristig abnehmender Wohnungsnachfrage einen weiteren Abwärtstrend
- Trotz erheblicher finanzieller Eigenbeteiligung (Drittelanteil der Kommune) eröffnet die Förderung finanzielle Möglichkeiten, die sonst nicht bestehen
- Öffentliche Investitionen in Sanierungsgebieten setzen sichtbare Impulse und bewirken private Investitionen in vielfacher Höhe.
Mit dem Untersuchungsbericht ist auch dokumentiert, dass bereits eine Vielzahl von Initiativen und Institutionen bestehen, die den Stadtteil stützten.
Erster Stadtrat Manfred Hanselmann sieht in dem Förderprogramm „Soziale Stadt" die Möglichkeit, diese Maßnahmen zusammen mit weiteren Projekten noch besser zu vernetzen. Synergieeffekte würden erzeugt und die Effektivität für alle Beteiligten gesteigert. „Diese Chance für einen zukunftsfähigen Stadtteil Auf der Horst sollte unbedingt genutzt werden." erklärte Manfred Hanselmann.