Mehr als 600 Bürgerinnen und Bürger haben sich im Forum der IGS Garbsen versammelt.
Dabei haben sowohl Bürgermeister Dr. Christian Grahl als auch die zahlreichen Bürgerinnen und Bürger ihren Protest kundgetan. Vertreter mehrerer Initiativen überreichten den drei anwesenden TenneT-Mitarbeitern Listen mit insgesamt mehr als 6.000 Unterschriften gegen die Alternativroute ALT_091. Alleine die Osterwalder Bürgerinitiative des Heimatvereins hatte in den vergangenen Tagen 2.893 Unterschriften gesammelt. Diese wurden vom Ortsbürgermeister Jürgen Haase und Hartmut Sprotte, Vorsitzender des Heimatvereins Osterwald, an den TenneT-Vertreter Rainer Maedge überreicht. "Wir können nicht erkennen, wie unter ökonomischen, ökologischen und sicherheitstechnischen Gesichtspunkten diese Trasse durch Garbsen gerechtfertig werden kann", sagte Haase unter dem Applaus der zahlreichen Besucherinnen und Besucher.
Hartmut Sprotte vom Heimatverein Osterwald (von links) und Ortsbürgermeister Jürgen Haase überreichen dem TenneT-Vertreter Rainer Maedge eine Liste mit rund 3.000 Unterschriften gegen die SuedLink-Trasse durch Garbsen."Wir haben die Firma TenneT eingeladen, um uns Rede und Antwort zu stehen", sagte Bürgermeister Dr. Grahl und fügte hinzu: "Das ist bitter nötig. Und es ist allerhöchste Zeit, dass wir hier in Garbsen wenigstens ein paar erste Informationen bekommen - von dem Unternehmen, das die möglichen Trassenverläufe identifiziert."
TenneT-Mitarbeiterin Carolin Kürth stellte in einem Vortrag den Planungsstand und den weiteren zeitlichen Ablauf vor. Dabei betonte sie, dass die ursprünglich von TenneT vorgeschlagene östlich um Hannover verlaufende Trasse auch weiterhin die Vorzugsvariante sei. Dieser Vorschlag solle auch bei der Bundesnetzagentur eingereicht werden. Die Alternativroute ALT_091, die westlich von Hannover verläuft und unter anderem Garbsener Stadtgebiet betrifft, sei aufgrund von Bürgerhinweisen ins Spiel gebracht worden. Einer der Hauptkritikpunkte des Abends seitens der Garbsener Bürgerinnen und Bürger war, dass diese Hinweise teilweise anonym eingereicht wurden. "Die Strecke durch Garbsen ist rechtlich nur möglich, wenn in Teilen Erdverkabelung verwendet wird", sagte Kürth und verwies auf die notwendige 400-Meter-Distanz zwischen Stromtrasse und Bebauung.
Die TenneT-Mitarbeiter boten an, sich den Streckenverlauf der Alternativtrasse gemeinsam mit Vertretern der Stadt und der Bürgerinitiativen noch einmal im Detail anzuschauen und mögliche bisher nicht oder nur teilweise registrierte Raumwiderstände intensiv zu beleuchten. Bürgermeister Dr. Grahl nahm diese Einladung an und versprach, sich schnellstmöglich um einen Termin mit TenneT zu bemühen. Zudem bot er den Bürgerinnen und Bürgern an, deren Einwände, Befürchtungen und konstruktiven Ideen gebündelt an TenneT weiterzuleiten.
Bürgerinnen und Bürger, die Ihren Protest kundtun wollen oder konstruktive Einwände gegen die Alternativroute ALT_091 haben, schreiben eine E-Mail an buergerdialog@garbsen.de.
Die zu verwendende postalische Adresse lautet: Stadt Garbsen, Rathausplatz 1, 30823 Garbsen, Stichwort: SuedLink.
Die Stadt wird die Informationen gebündelt an das Unternehmen TenneT weiterleiten.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier. Die von elf Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der betroffenen West-Kommunen verfasste Resolution finden Sie hier. Ein entsprechender Beitrag zum Thema ist hier nachzulesen.
Das Protokoll über die Informationsveranstaltung finden Sie hier.